Zum Hauptinhalt springen Zum Menü springen Zum Footer springen
Cannabis-Anbau: Hanfpflanze

Cannabis-Anbau: Anleitung zum Anbauen von Hanf

Seit dem ersten April ist der Konsum von Cannabis zu Genusszwecken und somit auch der Cannabis-Anbau für Privatpersonen erlaubt. Das Anbauen von Hanf geht jedoch mit so manchen Schwierigkeiten und Herausforderungen einher. Wir zeigen Ihnen in unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie Sie trotzdem erfolgreich Cannabispflanzen großziehen. Außerdem erfahren Sie hier alle wichtigen Infos rund um die Hanfpflanze.

Als traditionsreiches Pflanzenfachgeschäft legen wir großen Wert auf ein hochwertiges und breites Sortiment. Deshalb finden Sie bei uns das passende Anzucht- und Pflanzzubehör, mit dem Ihnen der Cannabis-Anbau mit Sicherheit gelingt. Außerdem können Sie bei uns auch eine große Produktauswahl in den Kategorien Blumenzwiebeln und Pflanzgut, Saatgut und Tierfutter und -zubehör erwerben.

Cannabis-Anbau: Das Wichtigste im Überblick

  • Alle mittlerweile bekannten Cannabis-Sorten gehen auf drei ursprüngliche Arten zurück: Cannabis sativa, Cannabis indica und Cannabis ruderalis.
  • Cannabis gehört zur Familie der Hanfgewächse und zählt zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt.
  • Hanf wird nicht nur als Rauschmittel, sondern auch in vielen Alltagsgegenständen verwendet. So kann man die Pflanze zur Dämmung, zur Herstellung von Seilen oder in ätherischen Ölen verwenden.
  • Das in Cannabis enthaltene CBD wird durch seine medizinische Wirkung zum Beispiel zur Behandlung von Migräne oder Arthrose verwendet.
  • Sie können Cannabis sowohl drinnen als auch draußen anbauen. Beide Möglichkeiten bringen jedoch ein paar Herausforderungen mit sich.
  • Der Cannabis-Anbau ist recht aufwendig. Wie Sie Ihre Pflanzen trotzdem erfolgreich großziehen, erfahren Sie bei uns.

Was ist Cannabis und welche Cannabis-Sorten gibt es?

Bei Cannabis handelt es sich um eine Pflanze innerhalb der Familie der Hanfgewächse. Hanf gehört zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt. Neben Dämmstoff, Seilen und ätherischen Ölen wird die Hanfpflanze unter anderem auch zur Herstellung von Rauschmitteln verwendet. Hierbei werden die erwünschten Eigenschaften von Cannabis durch zwei chemische Verbindungen bestimmt: Cannabinoide und Terpene. Die bekanntesten Cannabinoide sind THC, das für die „High"-Wirkung verantwortlich ist, und CBD, welches medizinische Wirkungen hat. Terpene sind für den typischen Geruch und Geschmack der Cannabis-Sorten verantwortlich.

Die aktuellen Sorten sind aus drei verschiedenen Cannabis-Arten entstanden. Jede hat ihre Vor- und Nachteile, die durch die Kreuzung und Züchtung vieler Hybriden hervorgebracht wurden.

Die ursprünglichen Arten sind:

  • Cannabis sativa: anregende und euphorisierende Wirkungen, ohne stark zu beruhigen oder schläfrig zu machen. Die Pflanze hat schmale Blätter und wird sehr hoch, was ein hoher Platzbedarf und eine lange Wachstumszeit bis zur Ernte bedeutet.
  • Cannabis indica: bekannt für ihre entspannende und sedierende Wirkung („stoned"); lindert Stress, löst körperliche Spannungen, reduziert Schmerzen, bekämpft Schlafprobleme. Die Pflanzen wachsen kompakt und buschig, bleiben klein und sind deshalb gut für den Anbau im Innenraum oder auf kleinen Flächen geeignet. Durch die geringere Höhe sind die Wachstumsperiode und die Zeit bis zur Blüte kürzer. Durch den dichten Wuchs kann es bei zu hoher Luftfeuchtigkeit oder schlechte Belüftung zu Schimmel und Mehltaubefall kommen.
  • Cannabis ruderalis: robust, anpassungsfähig, verträgt kürzere Sonnenzeiten und niedrigere Temperaturen. Die Pflanzen sind klein, kompakt und haben eine sehr kurze Wachstumsphase. Außerdem ist sie "Autoflowering", was für Anfänger angenehm ist . Dafür ist der THC-Gehalt sehr niedrig.
Cannabispflanze im Freien
Durch die Züchtung der ursprünglich drei Cannabisarten sind mittlerweile vielzählige weitere Cannabissorten entstanden.

Hanf pflanzen: Indoor vs. Outdoor

Je nach Sortenauswahl und vorhandener Ausrüstung haben Sie verschiedene Möglichkeiten bei der Wahl des Anbauortes. Sie können Ihre Hanfpflanzen entsprechend drinnen oder draußen anbauen. Da in Deutschland nur drei Pflanzen für den Eigenbedarf angebaut werden können, brauchen Sie außerdem keine allzu große Fläche. Wir zeigen Ihnen die Vor- und Nachteile eines Anbaus Indoor vs. Outdoor:

Hanf Indoor anbauen

Beim Cannabis-Anbau drinnen haben Sie mehr Kontrolle über Licht, Beleuchtungsdauer, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung. All dies sind wichtige Faktoren für die Keimung und das spätere Wachstum der Pflanze. Außerdem werden so die Qualität und der Ertrag Ihrer Cannabispflanze verbessert. Es gilt jedoch auf genügend Platz zu achten. Für drei Pflanzen brauchen Sie mindestens einen Quadratmeter. Es empfiehlt sich sogar noch etwas mehr Platz, damit Sie die Cannabispflanzen regelmäßig auf Schädlinge kontrollieren und anständig gießen sowie düngen können. Auch eine gute Belüftung mit einer konstanten Luftzirkulation ist wichtig, Sie benötigen also Ventilatoren und Lüftungsöffnungen in Ihren Pflanzkästen.

Für die richtige Beleuchtung sind LED-Lampen ca. 30 bis 60 cm über den Pflanzen notwendig. Die Lampen müssen höhenvariabel sein, damit Sie diese für eine optimale Lichtintensität je nach Bedarf verstellen können. Gut ist es außerdem, eine Zeitschaltuhr an den Lampen anzubringen.

Darüber hinaus benötigen Sie ein Thermometer, um die Temperatur im Anbauraum zu kontrollieren, und ein Hygrometer, um die Luftfeuchte zu kontrollieren. Der entscheidende Nachteil des Innenanbaus liegt in dem hohen Materialbedarf, den entsprechenden Kosten und dem Aufwand, der mit dem Cannabis-Anbau einhergeht.

Beates Tipp: Um den Innenanbau zu erleichtern, gibt es Komplett-Sets, bei denen Sie das nötige Anzucht- und Pflanzzubehör mitgeliefert bekommen. Vor allem für Anfängerinnen und Anfänger sind solche Sets besonders hilfreich.

Cannabis-Anbau im Freien

Der größte Nachteil beim Cannabis-Anbau im Freien ist die geringe Kontrolle. So sind Ihre Pflanzen der Natur und dem wechselnden Wetter ausgesetzt. Dies sorgt häufig dafür, dass sowohl Qualität als auch Menge schlechter ausfallen als beim Indoor-Anbau. Auch Schäden durch Schädlinge und Krankheiten sind größer und ein Diebstahl der Pflanzen nicht ausgeschlossen.

Gleichzeitig haben Sie beim Cannabis-Anbau im Freien weniger Kosten und der Aufwand für die Beschaffung von Geräten und Strom für Licht, Heizung, Belüftung etc. entfällt. Dafür eignet sich der Anbau im Freien jedoch nicht für alle Cannabis-Sorten. Sie sollten also vorab die Ansprüche der einzelnen Arten prüfen. Damit der Outdoor-Anbau trotzdem gelingt, empfehlen wir Ihnen, die Cannabispflanzen in Töpfen anzubauen. So können Sie einige Krankheiten ausschließen und die Pflanzen bei schlechten Wetterbedingungen kurzzeitig reinholen oder unterstellen.

Cannabis-Anbau: Schritt-für-Schritt Anleitung

Schritt 1: Das Vorkeimen und Aussäen der Cannabis-Samen

Cannabis-Samen können Sie entweder vorkeimen und einpflanzen oder per Direktsaat aussäen.

Zum Vorkeimen: Die Samen zwischen zwei feuchte, aber nicht nasse Taschentücher legen. Die Tücher legen Sie anschließend in eine Plastiktüte oder in ein verschlossenes Gefäß, welches dunkel, aber warm (25 Grad) sein sollte. Nach zwei bis fünf Tagen sollten die Samen gekeimt sein und können eingepflanzt werden.

Zur Direktsaat: Für die direkte Aussaat geben Sie die Samen in Gefäße mit leicht feuchter, aber nicht nasser Erde. Dabei sollten Sie auf eine Pflanztiefe von einem Zentimeter achten. Die Töpfe sollten anschließend an einem warmen Ort aufgestellt (ca. 25 Grad) werden. Spätestens nach sieben Tagen erfolgt dann die Keimung. Wichtig ist, dass die Samen dunkel stehen, da es sich bei diesen um Dunkelkeimer handelt. Licht könnte die Keimung hemmen.

Bei den Sämlingen müssen Sie nach der Keimung einige Pflegehinweise beachten. Zunächst sollten die kleinen Pflänzchen feucht gehalten werden, wobei es Staunässe jedoch zu vermeiden gilt. Auch die Temperatur sollte im Idealfall konstant bei 20 bis 25 Grad liegen. Um Schimmel- und Pilzbefall zu vermeiden, ist zusätzlich eine gute Belüftung wichtig, gleichzeitig brauchen die Cannabispflanzen jedoch auch eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Wenn Sie die Hanfpflanze in die Erde setzen, sollten Sie diese alleine stehen lassen. Beet-Nachbarn erhöhen nur das Risiko für Schädlinge und Krankheiten und sorgen für Nahrungskonkurrenz.

Cannabis-Anbau im Beet
Cannabissamen können sowohl per Direktsaat als auch mit einer Vorzucht angepflanzt werden.

Schritt 2: Die Wachstumsphase

In der folgenden Wachstumsphase(vegetative Phase) braucht die Pflanze eine Temperatur von ca. 20 bis 28 °C. Gleichzeitig sollten Sie auf eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %, eine gute Belüftung und mindestens 18 Stunden Licht achten. Diese Phase kann von wenigen Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern, je nach gewählter Sorte.

Außerdem sollten Sie jetzt auch das Geschlecht der Pflanzen bestimmen, wenn keine feminisierten Samen verwendet wurden. Bei feminisierten Samen handelt es sich um Saatgut, welches zu 99 % nur weibliche Pflanzen hervorbringt. Feminisierte Samen sind hilfreich, da bei der Cannabis-Pflanze nur die unbefruchteten Blüten der weiblichen Pflanze gewünscht werden. Dies liegt nicht nur daran, dass die männlichen Pflanzen das erstrebte Erntegut nicht bringen, sondern sie können durch eine Befruchtung der weiblichen Blüten die komplette Ernte ruinieren.

Das Geschlecht Ihrer Pflanze bestimmen Sie, indem Sie sich drei bis fünf Knoten am Stamm der Pflanze und die Knospen, die an diesen Knoten wachsen, anschauen. Wenn aus der Knospe zwei dünne Härchen wachsen, handelt es sich um eine weibliche Pflanze. Lassen sich hingegen zwei bis drei kugelförmige Pollensäcke erkennen, ist die Pflanze männlich.

Die Pflanzen brauchen nun außerdem einen ausgewogenen Dünger mit den Grundnährstoffen in der richtigen Zusammensetzung und mit vielen Mikronährstoffen. Hierfür gibt es spezielle Cannabisdünger. Zusätzlich sollten die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge, Nährstoffmangel und Krankheiten untersucht werden, vor allem die Blattunterseiten.

Außerdem kann die Wachstumsphase genutzt werden, um die Pflanzen zu steuern und zu formen. Hierfür gibt es das Low Stress Training, Topping und Fimming.

Schritt 3: Die Cannabispflanzen steuern und trainieren

Beim Cannabis-Anbau gibt es verschiedene Trainingsmethoden, die den Ertrag der Pflanze erhöhen sollen. Wir stellen Ihnen drei dieser Methoden vor:

  • Low Stress Training: Hierbei werden während der Wachstumsphase die Zweige der Cannabispflanze gebogen und mit einem weichen Draht am Rand des Topfes festgebunden, damit die Pflanze horizontal weiterwächst. Auf diese Art erhalten die einzelnen Blätter mehr Licht, wodurch der Ertrag höher ausfällt.
  • Topping: Beim Topping wird der obere Teil der Cannabispflanze während der Wachstumsphase abgeschnitten, damit das seitliche Wachstum der Pflanze stärker angeregt wird. So gelangt erneut mehr Licht an die unteren Pflanzenteile und die Pflanze wird ertragsreicher.
  • Fimming: Das Fimming funktioniert ähnlich wie das Topping, mit dem entscheidenden Unterschied, dass beim Fimming nur noch 30 % der Pflanze stehen bleiben. Wie beim Topping auch, schneiden Sie hier den oberen Pflanzenteil ab, diesmal jedoch nicht nur die Spitze, sondern direkt 70 % der Pflanze. Nun steckt der übriggebliebene Pflanzenteil die gesamte Energie in das Wachstum der unteren Blätter und Blüten.
Cannabispflanze pflegen
Für eine ertragreichere Ernte können Sie Ihre Cannabispflanze über verschiedene Methoden trainieren.

Schritt 4: Die Blütephase

Vor der Ernte erfolgt die Blütephase. Gemeint ist damit der Zeitraum, in dem die Blütenstände sich bilden. Einleiten können Sie die Blütephase, indem Sie die Lichtperioden anpassen. Die meisten Cannabissorten brauchen nun einen Lichtzyklus von jeweils zwölf Stunden. Das bedeutet, dass die Pflanze zwölf Stunden im Licht und zwölf Stunden im Dunkeln stehen sollte. Die Temperaturen sollten nun zwischen 20 und 26°C und die Luftfeuchtigkeit bei 40 bis 50 % liegen.

Die Pflanzen haben jetzt einen größeren Bedarf an Dünger, vor alles Phosphat und Kalium, die zur Entwicklung der Blüten beitragen. Um Stress für die Pflanzen zu vermeiden, muss außerdem regelmäßig gegossen und Hitze- und Lichtstress vermieden werden. Darüber hinaus ist eine regelmäßige Kontrolle auf Schimmel- oder Pilzbefall notwendig. Kurz gesagt: Sie sollten sehr genau darauf achten, die idealen Bedingungen für Ihre Pflanze herzustellen und auch zu halten.

Schritt 5: Die Ernte

Der richtige Zeitpunkt für die Ernte variiert je nach Cannabis-Sorte. Meistens reicht es jedoch nicht aus, die ungefähren Anforderungen der einzelnen Arten zu kennen, um richtig einschätzen zu können, wann die Pflanze erntereif ist. Eine sicherere Methode ist die Kontrolle der weißen Härchen an der Pflanze. Wenn sich mindestens 40 % dieser Härchen bräunlich-orange verfärbt haben, können Sie mit der Ernte beginnen. Da der THC-Wert für die Verfärbung der Härchen verantwortlich ist, ist dieser am höchsten, wenn ca. 40 bis 70 % gefärbt sind. Solange der überwiegende Teil weiß ist, befindet sich die Cannabispflanze noch in der Blütephase.

Ist ihre Cannabispflanze bereit für die Ernte? Dann können Sie auch schon zu einer Gartenschere greifen. Bei einer kleinen Pflanze können Sie einfach den Hauptstamm durchschneiden. Wenn Ihre Pflanze jedoch zu groß ist und viele Verzweigungen aufweist, sollten Sie die Zweige lieber einzeln abschneiden.

Hochwertiges Zubehör für den Cannabis-Anbau im Samen-Schmitz Online-Shop

Der Cannabis-Anbau ist recht aufwendig und an viele Bedingungen geknüpft. Vor allem die Kontrolle der richtigen Luftfeuchtigkeit und Temperatur kann mitunter viel Zeit beanspruchen. Die Verwendung von Zimmergewächshäusern und Anzuchtschalen kann Sie hierbei unterstützen. Um Ihnen den Anbau Ihrer Hanfpflanzen zu erleichtern, bieten wir Ihnen hierfür das passendeAnzucht- und Pflanzzubehör an. Von den zugehörigen Cannabis-Anzuchtschalen bis hin zu speziellem Cannabisdünger finden Sie bei uns alles, was Sie für den Cannabis-Anbau benötigen.

Sie haben noch Fragen zum Anbauen von Hanf? Unser fachkompetentes Team berät Sie gerne zu all Ihren Fragen rund um die Themen Saatgut und Pflanzgut. Entdecken Sie außerdem das vielfältige und hochwertige Sortiment unseres Samen-Schmitz Online-Shops und bestellen Sie sich noch heute all Ihre Wunschprodukte ganz bequem nach Hause.